Inszenierung

Die Prinzessin auf der Erbse

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„Wie soll man denn aber beweisen, wer man ist?!“
Musikmärchen in einem Aufzug von Ernst Toch/Benno Elkan
Musikalische Leitung: Ido Arad
Inszenierung: Susanne Knapp
Ausstattung: Jakob Knapp

Mittelsächsisches Theater 2011
Premiere: 10.November 2011, Theater Freiberg

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Über das Märchen:

„Ein Märchen zu erzählen heißt doch, Wahrheiten so darzustellen, dass die Menschen begreifen, dass sie etwas zu tun haben mit den Königen, Prinzen und Erbsen auf der Bühne!“ König und Königin sind schon alt, und der Prinz ist immer noch ohne Braut. Da taucht in einer Gewitternacht ein Mädchen in regennassen und verschmutzten Kleidern auf und behauptet, eine Prinzessin zu sein. Der Prinz verliebt sich sofort – doch wenn die Fremde nun keine Prinzessin ist? Man muss sie auf die Probe stellen, und wie ginge dies besser, als eine Erbse zwischen die Matratzen ihres Bettes zu legen. Eine echte Prinzessin würde das natürlich spüren … Wir leben in einer Zeit, in der die Menschen sich vor Image und Statussymbolen kaum retten können. In unserem Märchen wird diese Tatsache von uns im Schloss des Königs auf die Spitze getrieben. Prinz und Prinzessin finden sich am Ende, weil sie den verbohrten Glauben des Königspaars an den besseren Menschen durchschauen. Sie wollen ihr eigenes Leben leben, lassen die Eltern in ihren musealen Überzeugungen zurück und gehen, ihren Herzen folgend, in eine gemeinsame Zukunft. Ernst Toch erhielt 1927 den Auftrag, eine Kurzoper für die Kammermusiktage Baden-Baden zu schreiben, die damals das Zentrum zeitgenössischer Musik waren. Allein, es fehlte an einer zündenden Idee für das Libretto. Der Legende nach griff Benno Elkan, ein mit Toch befreundeter Bildhauer, wahllos ins Bücherregal und erwischte einen Band mit Märchen von Hans-Christian Andersen. Durch diesen Zufall entstand eine der musikalisch interessantesten Märchenopern des 20. Jahrhunderts – ein anspruchsvolles Vergnügen nicht nur für die jüngsten Zuschauer.

Fotos: Detlev Müller